Als Mama an den Grenzen angekommen,...



Gestern habe ich auf Instagram ein Bild hochgeladen.
Das bin ich und ich zeige, dass nicht immer alles glatt läuft und auch ich kurz vorm zusammenbrechen bin.
Es gibt wirklich Momente, da will ich nicht mehr. Möchte am liebsten alles hinschmeißen, abhauen und erst dann wieder kommen wenn die Kinder ihren 18 Geburtstag feiern.

Schön, wenn andere in mir eine Mutter sehen, in dem alles perfekt läuft und ich alles locker, flockig erledige. Nee! Der Schein trügt, auch ich bin auch mal ausgelaugt und auch ich fühle mich alleine, kraft- und hilflos. Dann fühle ich mich wie mein Iphone, was nur die 20% Akku-Grenze auf dem Display anzeigt und dringen aufgeladen werden muss.

Mit Baby und Kleinkind im Haushalt zu leben, dass geht sehr nah an den Grenzen. Es ist ein Vollzeit-Job. Ich habe zwar ein Mann der mir hilft, aber er ist auch nicht immer da. Immerhin ist er zur Zeit unser Hauptverdiener und von nichts kommt nichts. Meine Tochter hilft zwar hin und wieder, aber ich möchte das sie sich auf die Schule konzentriert und nur von sich aus kommt um zu helfen. Schließlich möchte ich nicht ihre Jugend nur mit Geschwistersitten kaputt machen.

Nun ja, also muss ich das alleine bewältigen. Irgendwie,.. am besten Stressfrei und versuche auf meine Weise die Momente auszunutzen in dem ich für mich selber Kraft tanken kann.

Wenn beide Kinder schlafen, sei es gegen frühen Abend wenn sie im Bett sind, oder einen Mittagsschlaf halten. Dann mache ich die Beine hoch, nehme mein Ipad in die Hand (schaue nach neuen Rezepten oder was so auf Facebook und Instagram los ist), oder lackiere mir die Nägel oder schauen einfach auf der Couch Tv  und genieße für einen Moment die Ruhe.
Andere Mütter nutzen lieber die Zeit um deren Haushalt zu erledigen. Ich mache es nicht, sondern nebenbei wenn die Kinder wach sind. Oder wenn unser Louis bei der Tagesmutter ist, dann habe ich nur Mika um mich herum und kann viel mehr erledigen.

Shoppen hauptsächlich Kleidung, geht bei mir nur noch Online.
Weil Louis ist in einem Alter, er möchte spielen und testet gerne seine Grenzen aus, so nach dem Motto: Wie viele "nein´s" darf ich ignorieren?"  Das macht mir persönlich keinen Spaß und Louis ebenfalls nicht. Also lieber Online oder ich ziehe alleine los. So kann ich mich auch entspannen und den Kopf frei bekommen, wenn mein Mann auf beide Jungs aufpasst und ich alleine losziehen darf.
Von einer Mutter habe ich letztens auf Instagram ein Bild von ihren Jungen ( 3 Jahre, im gleichen Alter wie unser Louis) gesehen, mit einen Strohhut auf dem Kopf und dann bekam ich den Satz zu lesen: Mit Kindern kann man auch beim shoppen Spaß haben.
*Grrrm* Ja schön, dass sie Spaß dabei hat. Aber ich habe den nicht! Für mich ist der reinste Stress.
Louis reißt sich von mir los, rennt weg und ich kann mich nicht auf das Shoppen einlassen. Das ist wie gesagt, für uns beide Stress pur und diesen umgehe ich eben. Meine Mutter sagte immer: Lass Kinder- Kinder sein! Lass sie spielen und toben. Das ist das Beste was du als Mutter machen kannst! - Da hat sie auch recht gehabt. Wozu ein Kind in ein überfüllten Einkaufszentrum hinterher schleifen und zig BH´s, Tshirts und Kleider in der Damen-Abteilung anschauen lassen. Sowas ist für ein Kind langweilig.
Als ich 5 Jahre alt war und mein ältester Cousin konfirmiert wurde, da war ich während des Gottestdienstes bei meiner anderen Oma gewesen. Wir beide haben gemütlich gefrühstückt und ich durfte bei ihr im Garten toben. Weil meine Eltern nicht wollten, dass ich mich dort langweile.

Meine Termine (egal ob Frisör oder Arzt) lege ich so, wenn mein Mann zuhause ist. Anders geht es nicht. Louis kann zuhause bleiben und Mika wird auch nicht aus seinem Spiel raus gerissen. Manchmal setze ich mich einfach ins Auto und fahre für 20 Minuten auf die Autobahn und höre laute Musik, damit ich runterkommen kann.
Ich bin froh, dass zwischendurch die Paten, mein Vater oder auch meine Schwiegermutter die beiden abholen und mit denen was unternehmen. Damit ich auch für ein paar Stunden selber zur Ruhe kommen darf. Mein Mann und ich unternehmen auch mal was, ohne die beiden. Wir gehen zusammen essen und pflegen unsere Ehe. Sowas muss auch mal sein. Vor ein paar Wochen waren wir im Phantasialand ganz alleine, nur mein Mann und ich und es hat so gut getan, mal keinen Kinderwagen zu schieben, keinen den ich an die Hand nehmen muss, keiner der nach Hunger oder Durst quengelt. Ich durfte mich unbeschwert und frei bewegen.

Zum Glück bin ich nicht alleine mit meiner Situation. Denn ich habe viele Mamas kennengelernt, denen es genauso ergeht wie mir auch. Egal ob man nur ein Kind hat, Zwillinge oder mehrere Kinder. Es ist und bleibt ein Fulltime-Job und man wird sehr viel gefordert.
Es ist völlig normal, dass man auch mit den Kräften am Ende ist , einfach keinen Bock mehr hat. Dabei denkt, man wäre in einer Sackgasse und es geht nicht mehr weiter.
Man muss es nicht runterschlucken und so tun, als wäre alles heile Welt. Einfach offen und ehrlich sein. Nur sprechenden kann geholfen werden.

Ich weiß, am Anfang ist es schwierig. Die Kinder werden auch älter und reifer, begreifen auch mehr. Dann wendet sich das Blatt wieder für sich. Nur in Moment kommt es mir alles so weit weg vor.

Ich bin nicht nur Mama, sondern auch ein eigener Mensch. Auch ich brauche ein paar Freiheiten.
 



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