Kaiserschnitt vs. normale Geburt

Ich hatte zwei Geburten unterschiedliche Wege gehabt. Kaiserschnitt und eine spontane Geburt.
Meine Erfahrungen welche Vor- und Nachteile mit sich bringt möchte ich hier erklären.

Der Kaiserschnitt;
es ist egal ob es sich um einen Wunsch- oder Notkaiserschnitt handelt, es ist und bleibt ein operativer Eingriff! Viele sagen, die Frauen die sich für einen Wunschkaiserschnitt entscheiden, die wollen die Geburtswehen umgehen. Mag sein, dass es was wahres dran ist. Leider denken einige etwas zu naiv; der Bauch wird aufgeschnitten, Baby wird rausgeholt und danach wird der Bauch wieder zu genäht. Fertig! Aber es hat auch seine unschönen Seiten.
Meine Tochter kam per Kaiserschnitt zur Welt. Weil sie fast die gesamte Schwangerschaft in Becken- Endlage war und bis zum Schluss sich nicht drehen wollte. Nun ja, mein damaliger Frauenarzt, die Ärzte im Krankenhaus und ich waren einig gewesen meine Tochter per Kaiserschnitt holen zu lassen. Ich habe mir es damals auch sehr einfach vorgestellt. Keine Wehen, ich muss nicht pressen und es ist so einfach das Kind auf die Welt zur bringen.- Dank der heutigen und modernen Medizin.
Was mir keiner gesagt hatte, dass ich vor den Eingriff einen Urin-Katheter bekomme. Dies dient dazu, dass der Urin automatisch läuft ,die Blase während des Kaiserschnitts leer bleibt und nicht verletzt werden könnte. Ich kam mit dem Teil überhaupt nicht klar. Ich hatte diesen ständigen Druck und ein brennendes Gefühl auf der Blase gehabt. Nach dem der Katheter nach der Op gezogen wurde, hatte ich echt Probleme gehabt und eine Weile gebraucht, dass es sich normalisiert und ich wieder normal auf die Toilette gehen kann.
Die frische Narbe am Bauch ist auch nicht zu unterschätzen. Ich hatte richtig Pinne gehabt. Beim laufen, beim schlafen, Toiletten-Gänge. Einfach bei allen! Während auf der Entbindungsstation alle Muttis die normal entbunden haben und danach normal wieder normal alles machen konnten, fühlte ich mich "verstümmelt". Am ersten Tag bekam ich nur Tee und Zwieback zu essen. Zum Mittag irgendeine pürierte Pampe die ich nicht runter bekam. Ich hatte hunger ohne Ende, dass worauf ich heiß hunger hatte, durfte ich nicht essen. Die Verdauung klappte nicht, weil der Bauch weh tat und da ich kaum was gegessen hatte und nichts davon essen wollte.
Ich weiß, es sind nur ein paar Tage und dann ist alles wieder gut.
Aber mir war nur noch nach heulen zu mute und war frustriert. Denn so habe ich es mir nicht vorgestellt gehabt.
Der Traum von einer entspannten Geburt zerplatzt wie eine Seifenblase.
Über eine Woche lag ich im Krankenhaus. Heute ist man max 5 Tage stationär. Aber das ist mir auch zu lange.



Die normale Geburt;
beim Vorgespräch im Krankenhaus wurde ich gefragt, ob ich eine PDA haben möchte, falls es erforderlich ist. Da habe ich zu der Ärztin gesagt, dass ich eigentlich nicht so schmerzempfindlich bin und einiges aushalten kann. Ich lasse mir die Zähne ohne Betäubung füllen und es macht mir gar nichts aus. Die Ärztin hat innerlich geschmunzelt, so das ich früher oder später doch eine verlangen möchte. So unrecht hatte sie nicht. Als ich im Krankenhaus in den Wehen lag, da konnte ich es gar nicht abwarten die PDA zu bekommen. Vor Schmerzen zog sich mein ganzer Körper zusammen, ich konnte weder sprechen noch richtig atmen und es tat einfach nur noch weh.
Ich war 2 Tage nach ET drüber, musste nicht eingeleitet werden und lag insgesamt 9 Stunden in den Wehen. An für sich kann man sich nicht beklagen. Wenn man bedenkt, dass andere Frauen es viel schlimme hatten. Manche liegen teilweise über 20 Stunden und noch mehr in den Wehen, deren Energie ist so gut wie ausgelaugt gewesen, kaum eine Minute geschlafen und haben es trotzdem geschafft- Hut ab dafür!
Leider bin ich unten Gerissen (4 Grades). Anschließend musste ich genäht werden. Aber das war halb so wild. Ich habe nur gemerkt, dass jemand an mir rumfummelt. Gut ich hatte auch noch etwas von der PDA intus gehabt, wer weiß wie es sich angefühlt hätte ohne.
Immerhin fühlte ich mich nach der Geburt auf der Station wesentlich besser und unbeschwerter als beim Kaiserschnitt.
Ich konnte normal laufen, bequem liegen, normal essen und auch die Toiletten-Gänge gingen unbeschwert. Sitzen tat zwar etwas weh, wegen den Riss. Aber es ging. Ich fühlte mich wohl.
Zugegeben ich hatte auch etwas Kreislaufbeschwerden gehabt. Aber die Ärztin meinte es käme von der ganzen Aufregung,die Müdigkeit und das ich über Stunden zu wenig gegessen und getrunken habe. Die Schwestern auf der Station haben mir so viel an Brot, Quarkspeisen und Obst gebracht, dass ich dachte die wollen mich mästen. *lol*
Nach drei Nächten durfte ich wieder nachhause. Das beste war, dass ich innerhalb der ersten Woche wieder auf den Bauch schlafen konnte, was ich nicht nach dem Kaiserschnitt konnte.


Wenn ich mir eine Geburt aussuchen dürfte, dann würde ich mich wieder für eine normale und gegen den Kaiserschnitt entscheiden.
Lieber liege ich paar Stunden mit Schmerzhaften Wehen im Kreisssaal, statt meine Bauch auf schnibbeln zu lassen und ich mich wieder Tagelang ausgeknockt fühle.





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